Gastric Bypass
In den USA wird das Gastric-Bypass-Verfahren seit den 60iger Jahren angewandt. In Europa wurden vereinzelt seit den 90iger Jahren diese Operationen in Bauchspiegelung durchgeführt - die Erfahrungen  des Adipositas-Zentrums Nord-West mit diesem Operationsverfahren reichen bis zum Jahre 1996 zurück. In den vergangenen Jahren hat der Gastric-Bypass in Europa deutlich an Bedeutung gewonnen.

Ein Gastric-Bypass wird in Vollnarkose und in Schlüssellochtechnik (Minimal-Invasive-Chirurgie) angelegt. Der Magen wird im oberen Bereich abgetrennt, so dass für die Nahrungspassage nur ein kleiner Restmagen bleibt. Zur Weiterleitung der Nahrung wird an einer bestimmten Stelle der Dünndarm durchtrennt und mit dem kleinen Magen verbunden. Der zuvor abgetrennte Dünndarm, der an dem großen Magenrest hängt, wird an tieferer Stelle wieder mit dem Dünndarm verbunden. 

Dieses Verfahren vereinigt eine Magenverkleinerung mit einer Dünndarmumgehung (Bypass), so dass einige Substanzen der Nahrung - vor allem Fette und Kohlenhydrate - nicht mehr in dem Maße vom Darm aufgenommen werden können, wie vor der Operation. In der Regel wird durch dieses Verfahren eine Gewichtsreduktion von 50% bis 70% des Übergewichtes erreicht. Wir verfügen - gerade durch die jahrzehntelange Anwendung in den USA - über hervorragende Daten, auch über einen längeren Zeitraum. Viele Folgeerkrankungen der Adipositas, vor allem die erworbene Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus Typ II) werden zum Teil sehr günstig durch die Anlage des Gastric-Bypasses beeinflusst. In der Regel ist eine Reduktion der Medikamente möglich, zum Teil können die Diabetes-Medikamente abgesetzt werden. 

Da durch diese Bypassverfahren auch Mangelernährungen auftreten können, müssen operierte Patienten ihr Leben lang Vitamine zu sich nehmen und bestimmte Blutwerte regelmäßig kontrolliert werden. 

Im Gespräch mit dem Patienten muss das für den Betroffenen beste Verfahren ausgewählt werden. Dabei können unter anderem das Nahrungsverhalten, die Grunderkrankungen und der Beruf eine entscheidende Rolle für die Auswahl des operativen Verfahrens spielen!